Tag 3
Nach einer Nacht mit Gewitter ging es am Morgen bei eher kühlen Temperaturen und abtrocknender Strasse weiter. Vor der heutigen Etappe hatte ich Respekt, einmal verfahren und es konnte wirklich sein, dass wir komplett am falschen Ort waren und je nachdem zwei «Da will ich unbedingt drüber fahren»-Pässe verpassten. Dazu kam noch, dass am Nachmittag wieder Gewitter angesagt waren. Tag 3, der Tag, an dem ordentlich Höhenmeter und Kurven auf uns warteten.
Mehr oder weniger starteten wir vom Hotel aus gleich in den ersten Pass.
Der Staulanza war der erste Pass und 1766 Meter hoch. Nichts Aufregendes, ein paar Kurven und man ist oben. Über den Passo Duran ging es nach Agordo und dort suchten wir ein lauschiges Strassencafé mit WiFi, damit über Zoom ein Meeting abgehalten werden konnte. Manchmal müssen die Ferien für eine Stunde Arbeit unterbrochen werden. 😉
Nach dem Halt sollte es eigentlich über den Forcella Franche weitergehen, doch die Strasse war gesperrt und so mussten wir umdrehen. Und so ging es über den Forcella Aurine und Passo Cereda nach Mezzano. Und dann der nächste Pass, der Passo Bronco, einfach nur Wow! Eng, kurvenreich, nicht allzu gut ausgebaut, alles, was ein Motorradfahrerherz braucht. Auf dem Pass noch zwei Schweizer Motorradfahrer angetroffen, die ganz in der Nähe von mir zu Hause sind. Tja, die Welt ist klein! Auch die Runterfahrt vom Pass war cool und endete in einer Talenge, bevor es landschaftlich wieder ein bisschen offener wurde. Und schon bald sahen wir das nächste Ziel, den Monte Grappa.
Über 20 km bis zur Passhöhe und dort sah es nicht gemütlich aus. Schwarze tiefe Wolken sahen nach Regen aus. Bis zum Monte Grappa zog es sich aber und man hatte das Gefühl, man sei eine Ewigkeit unterwegs. Das Gute aber war, bis wir oben waren, war das Wetter wieder schön und die Wolken waren Richtung Norden gezogen. Ist man schon mal auf dem Monte Grappa, muss man natürlich das Kriegsmahnmal besuchen und die Aussicht Richtung Venedig geniessen. Und dann bei der Weiterfahrt wieder eine Planänderung, eine Strasse war gesperrt und man musste eine andere Strasse nehmen, was einen kleinen Umweg bedeutete.
Dann kam der wohl mühsamste Teil des Tages. Eher städtisch, viel Verkehr, gesperrte Strassen und Umleitungen. Und wenn man weiss, wie weit es noch zum Ziel ist, hat man irgendwann das Gefühl, man kommt nie mehr an. Dann wollte uns das Navi noch von der falschen Seite auf einen Pass lotsen und so hatten wir noch einmal Zeit verloren. Denn der nächste Pass war der Passo San Boldo und den muss man fast von der Südseite her hochfahren. Schaut euch den Pass mal an, es lohnt sich. Und übrigens, zu der Zeit hatten wir wieder schönstes Sommerwetter.
Vom Boldo aus waren es dann noch ca. 80 km über Felter, den Passo Croce d’Aune nach San Martino di Castrozza, wo ein tolles Hotel auf uns wartete. Wir hatten den ganzen Tag viele Regenwolken und Blitze gesehen, ja, wir hörten es auch donnern und das Donnern kam nicht von unseren Motorrädern … Aber … wir hatten den ganzen Tag ca. 5 Minuten Regen und das etwa 30 Minuten vor unserem Tagesziel. Ich würde sagen, voll erfüllt und dazu gehörte auch das Steak zum Nachtessen. 😉
Tag 3 auf Relive anschauen >>
No responses yet