Naja, ganz so spontan war die Motorradtour am 19. September auch wieder nicht. Ich wollte schon länger mal über die Ibergeregg, hinter den Churfirsten durch und über die Schwägalp. Ob ich das alles an einem Tag mache und wie ich das am besten verbinde, das wollte ich dann jeweils spontan entscheiden. Also immer schön flexibel bleiben und das Wetter beobachten! Die Prognosen haben gegen Abend Regen gemeldet.
So fuhr ich nach dem Mittagessen los, und da die Ibergereggstrasse gesperrt war, bin ich zuerst Richtung Muotathal gefahren und dann über Illgau zur Passhöhe hoch.
Früher, ganz, ganz früher bin ich diese Strecke noch mit dem Rennvelo gefahren – wie habe ich das nur gemacht? 😉 Mit dem Motorrad sind die steilen und engen Kehren zur Ibergeregg hoch definitiv leichter! Ohne Halt ging es dann weiter Richtung Sihlsee, um in Willerzell rechts abzubiegen und die Sattelegg hochzucruisen. Auch auf der Sattelegg lohnte es sich wettertechnisch nicht, anzuhalten, und so ging es gleich wieder runter bis nach Siebnen.
In Siebnen gab es einen kurzen Halt, bis die Kühe vom Alpabzug vorbeigelaufen waren. Wie sich später herausstellen sollte, war der 19. September 2020 wohl der Tag der Alpabzüge. Ich musste auf der Strecke von Siebnen nach Tuggen noch ein paar Mal warten, bis die mit Glocken behängten Rindviecher vorbeigezogen waren.
Auf dem Weg von Tuggen über Gommiswald nach Wattwil habe ich mich entschieden, nicht in Neu St. Johann Richtung Schwägalp zu fahren, sondern zuerst über Wildhaus nach Gams und dann ein Stück das Rheintal hoch. Irgendwie hatte ich in Erinnerung, dass man vom Rheintal ins Appenzellerland kann. Schau mer mal, ob ich das finde; ansonsten fahre ich halt bis Altstätten.
Aber siehe da, in Oberriet war es so weit: Ein Wegweiser zeigte mir, dass ich, wenn ich hier links abbiege, nach Appenzell komme. Und so habe ich dem Schild auch Folge geleistet – und … es hat sich gelohnt: Die Strecke ist wunderschön, und es wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich die gefahren bin! Appenzell umfahren, und dann ging es Richtung Urnäsch.
In Urnäsch dann links Richtung Schwägalp: Ein Traum und eindrücklich zu gleich ist diese Landschaft bis zur Talstation der Säntisbahn. Die Route von der Schwägalp runter bis nach Neu St. Johann ist auch schön, kann aber dem ersten Teil der Schwägalp nicht ganz das Wasser reichen.
Der Rest der Tour ist dann schnell erzählt: zurück über Wattwill und Rapperswil. Rapperswil ist an einem Samstag eine schlechte Idee, was ich eigentlich hätte wissen müssen: ca. 30 Minuten im Stau, bis man dann endlich auf dem Seedamm Richtung Pfäffikon ist. In der Zwischenzeit hat es auch zu regnen begonnen, was mich dazu veranlasste, direkt über Rothenthurm heimzufahren.
Nass, aber zufrieden zu Hause angekommen, wusste ich, dass ich heute wieder die eine oder andere Strecke gefahren bin, die ich bestimmt einmal wiederholen werde!
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