Um was geht es
Wer mich kennt, weiss inzwischen, dass ich technikaffin bin und gerne etwas «Neues» ausprobiere. Eine Solaranlage auf meinem Hausdach war schon lange eine Idee von mir, ist dann aber aus verschiedenen Gründen gescheitert oder nicht realisierbar gewesen. Das Thema Solarstrom hat mich aber nie ganz losgelassen und irgendwann bin ich auf den Begriff Balkonkraftwerk gestossen.
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Solaranlage, die maximal 600 Watt liefern darf und direkt an die Steckdose angeschlossen werden kann. Balkonkraftwerk auch deshalb, weil die ersten Anlagen ans Balkongeländer gehängt wurden. Aber ein Balkonkraftwerk kann man aber auch auf einem Garagendach oder sonst wo installieren, Hauptsache, es ist eine Steckdose in der Nähe und ein WLAN ist vorhanden.
Warum ich es nicht schon länger umgesetzt habe, hat einen ganz einfachen Grund. Ich dachte, es sei bewilligungspflichtig. Dem ist aber nicht so und nach einem Gespräch mit einem Arbeitskollegen, der schon ein BKW auf der Garage montiert hat, war für mich klar, was mein nächstes Projekt sein wird.
Wo habe ich bestellt
So habe ich mich im Internet schlau gemacht, wer so etwas in der Schweiz anbietet und kurzfristig liefern kann. So bin ich auf eine relativ junge Firma aus Bad Ragaz gestossen und habe mein Balkonkraftwerk bei Supersolar bestellt.
Die Lieferung ist dann auch 3–4 Tage später bei mir eingetroffen und eine Woche später war das Balkonkraftwerk auf dem Dach des Nebengebäudes montiert. Das Nebengebäude hat nahezu ein Flachdach und so wurde das Balkonkraftwerk auch horizontal montiert. Warum horizontal und nicht schräg nach Süden ausgerichtet? Das Dach hat von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Sonne und ich denke, dass ich so am meisten Strom produzieren kann.
Es bleibt spannend
Nun produziere ich also meinen eigenen Strom – nicht viel, aber schon zu viel, um das Grundrauschen , das mein Haus hat, abzudecken. Strom aus dem Netz beziehe ich jetzt bei schönem Wetter nur, wenn der Warmwasserboiler heizt oder die Waschmaschine läuft. Den Boiler habe ich natürlich auf Tag umgestellt und die Waschmaschine programmiere ich je nach Wettervorhersage. 😉
Und wenn man sich mal mit dem Thema Strom im Haus oder in der Wohnung befasst, wird es spannend, und man überlegt sich, wie weit man den Stromverbrauch senken kann, und probiert einiges aus. Aber ich werde es sich nicht so weit optimieren, dass ich Einschränkungen habe, wie es der eine oder andere fast schon ein bisschen übertreibt, und über Nacht den Kühlschrank ausschalte.
Zur Anlage selbst: Ich habe vier Solarpanels, die je 400 Watt liefern, wenn alles optimal läuft. Das ergibt zwar zusammen 1600 Watt, aber der Wechselrichter regelt das auf 600 Watt herunter. Warum also vier Panels? Ein 600-Watt-Modul wird selten und nur im optimalen Fall 600 Watt liefern. Also packt man «zu viel» auf das Dach und kommt so auch bei suboptimalen Bedingungen auf 600 Watt. Auf den Punkt gebracht: Wenn meine vier Panels je 50 Prozent liefern, habe ich 800 Watt! Wenn ein 600-Watt-Modul 50 Prozent liefert, habe ich 300 Watt. Und als Laie glaubt man gar nicht, wie gross der Unterschied zwischen einem Modul in der Sonne und einem Modul im Schatten ist.
Ach ja, und das Bisschen, das ich zu viel produziere und ins Netz einspeise, wird vergütet. Das macht den Braten aber nicht feiss und das war auch nie der Grund, warum ich so ein Balkonkraftwerk installiert habe.
Wenn es interessiert was die Anlage produziert, kann das hier nachschauen: >>
Es bleibt spannend und vielleicht werde ich zu einem späteren Zeitpunkt wieder berichten.
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