Tag 3:
Heute warten zehn Pässe auf uns – oder sind es zum Schluss sogar mehr? 😉 Der Tag erwachte, die Sonne schien – das stimmte uns schon mal positiv. Frühstücken, dann auf das Motorrad und auf einer engen und kurvigen Strasse Richtung Col de Turini. Die Strasse war vom Vortag noch nass, voller Laub und Sand, und dementsprechend langsam waren wir unterwegs. Auf dem Turini angekommen dachte ich mir: Wenn das so weitergeht, kommen wir nie am geplanten Ziel an. Wie sagt man so schön? Schau’n mer mal! Nach dem obligaten Foto vom Pass und Verfahren (Danke Naviapp) ging es dann auch schon wieder weiter zum Col Saint Martin, der mit seinen 1500 Metern nebenbei mitgenommen wird.
Der nächste Pass auf der Strecke, der Col de la Couillole, ist zwar nicht viel höher als sein Vorgänger, wird aber auf der Passhöhe schon eher wieder als Pass wahrgenommen, und so gab es auch hier wieder ein Foto von unseren Motorrädern und dem Passschild. Leider machten sich auch hier langsam die Regenwolken breit, und wir mussten mit Nässe von oben rechnen. Also husch Richtung Valberg (die Geissen waren nicht zu sehen) und Col de Valberg. Auch wies nur ein Schild am Strassenrand auf den Pass hin, also nicht wirklich eine Passhöhe, wie wir sie sonst kennen. In Guillaumes gab es dann bei Sonnenschein und warmen Temperaturen ein feines Mittagessen, bevor es auf den Col de la Cayolle ging – mit 2326 Metern auch ein richtiger Pass!
Auf dem Weg zum Cayolle war es dann auch so weit: Die erste Regenfront erwischte uns und wir mussten kurz anhalten und unter einem Dach Zuflucht suchen. Nass kamen wir oben an, machten das obligate Foto und schon ging es weiter auf der bereits wieder abtrocknenden Strasse Richtung Col de Vars. Auf dem Weg zum Col de Vars wurden wir erneut nass. Insgesamt viermal Regen und einmal Hagel hatten wir an diesem Tag – das hatte keine Wetterapp so vorausgesagt. So viel zu den Wetterapps! Der nächste Pass auf der Liste war der Col d’Izoard, der mit seinen 2360 Metern einer der höheren der Tour ist. Ein sehr schöner Pass mit einer atemberaubenderen Landschaft, meiner Meinung nach einer der schönsten auf der Route des Grandes Alpes. Schon vor der Passhöhe legten wir den ersten Fotohalt ein und auf der Passhöhe natürlich noch einmal, um dann schnell vor dem Hagel zu flüchten. Nach dem Col d’Izoard kamen wir wieder einmal durch ein grösseres Dorf, das sich Briançon nennt. In diesem Ort könnte man sicher auch den Tag beenden, da es sicher einige Hotels gibt. Aber das war nicht unser Plan, und so sind wir weiter Richtung Col du Lautaret gefahren, der auf dem Weg zum Col du Galibier liegt. Der Col du Lautaret liegt auf 2058 Metern und auf diesem Pass biegt man auch rechts ab, um dann noch die restlichen 600 Höhenmeter zum Col du Galibier in Angriff zu nehmen. Natürlich hat uns auf den letzten paar Höhenmetern noch einmal der Regen erwischt. Oben angekommen nahmen wir uns ein bisschen Zeit, um die Aussicht zu geniessen und die gewohnten Fotos zu machen.
Mit dem Vorhaben, zwischen Col du Galabier und dem Dorf Saint-Michel-de-Maurienne ein Hotel zu finden, starteten wir ein letztes Mal unsere Motoren. Die Idee war gut, nur eine gute Idee allein reicht leider nicht. In Valloire war alles pumpenvoll, da war irgendein Offroad-Anlass. Auf dem Col du Télégraphe gab es zwar ein Hotel, aber das sah nicht wirklich einladend aus – wenn sich das nur nicht rächt! Unten am Télégraphe kommt dann das Dorf Saint-Michel-de-Maurienne, das eigentliche Etappenziel, aber auch hier: Fehlanzeige! Das Hotel war ausgebucht. Was nun? Es wurde langsam dunkel und unsere letzte Chance war ein Hostel, das wir im Internet gefunden hatten. Also los Richtung Norden , noch einmal ca. 30 Minuten fahren und – was wir nicht wussten – hoch auf über 1500 Meter. Dort hatten wir dann Glück: Im Hostel BodyGo haben wir nach etwas über 390 Kilometern ein schönes Zimmer gefunden und einen Grillmeister, der sein Handwerk verstand. Das Nachtessen zu später Stunde war eine Klasse für sich – und das hatten wir uns auch verdient.
Tag 3 gibt es hier auf Relive: >>
[modula id=“19817″]
No responses yet